Darum ist der Huf nach einem Hufrehe-Schub aber auch als Vorbeugemaßnahme, damit Hufrehe gar nicht erst entsteht, besonders genau zu betrachten. Doch welche Hufe sind denn schon aufgrund ihrer Beschaffenheit ein Hufrehe-Risiko? Meist sind es die Hufe, „die eine hohe mechanische Belastung des Hufbeinträgers bewirken“  oder die grundsätzlich weh tun. Dies ist der Fall bei hebelnden Hufwänden (ebd.).

Hufe mit Hufrehe-Risiko:

  1. vernachlässigte Hufe (solche, die nicht alle 4, 5 oder 6 Wochen durch einen Hufbearbeiter, Hufschmied bearbeitet werden)
  2. wenn die Vorderhufe unterschiedlich steil sind
  3. zu kleine Hufe im Verhältnis zum Pferdekörper
  4. sehr weite Hufe (Tellerhufe, Platthufe)
  5. chronische Hufrehe-Hufe
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1. Vernachlässigte Hufe

Den ersten Punkt des Hufrehe-Risikos durch den Huf hat der Pferdehalter selbst in der Hand. Um das Hufrehe-Risiko nicht noch mehr zu erhöhen, sollte er schleunigst die Sanierung der Hufe in Angriff nehmen. Da das Horn des Hufs ständig nachwächst sind die Hufpflege-Intervalle von vier, fünf oder sechs Wochen (je nach Zustand der Hufe) unbedingt einzuhalten. Übrigens gilt das auch und besonders für beschlagene Pferde, da bei diesen kaum Abrieb vorhanden ist.

2. Unterschiedlich steile Hufe

Beim zweiten Punkt des Hufrehe-Risikos durch den Huf sieht das schon anders aus. Denn ein steiler Huf (auch Bockhuf genannt) kann nur beim Fohlen nachhaltig korrigiert werden. Laut Konstanze Rasch darf bei erwachsenen Pferden der Versuch, die Form des Hufes zu korrigieren, auf keinen Fall mehr vorgenommen werden (ebd.: 64). „Andernfalls schadet man dem Wohlbefinden und der Gesundheit seines Pferdes bei Weitem mehr.“ (ebd.: 66). Denn durch diese Bearbeitung kann dann Hufrehe entstehen. Es gilt also, die Hufe gemäß ihrer nun vorhandenen Form bearbeiten zu lassen, anstatt sie in eine „Ideal“-Form zu zwingen. Doch woher sollen Sie wissen, ob Ihr Hufschmied der Richtige ist? Ganz einfach: Wenn Ihr Pferd nach dem Hufbearbeitung-Termin klamm, fühlig oder sogar mit Schmerzen läuft – und das immer wieder nach dem Termin – dann ist die Hufbearbeitung nicht gut und Sie sollten den Hufschmied bzw. Hufbearbeiter wechseln.

3. zu kleine Hufe

Die Situation von zu kleinen Hufen bei einem verhältnismäßig zu schweren Körpers belastet den Hufbeinträger in einem hohen Maß. Diese Beanspruchung kann zur sogenannten Belastungsrehe führen - also einer Hufrehe, die durch zu große Belastung auf die entsprechende Region entsteht. Rasch empfiehlt, bei solchen Pferden keine Eisen zu verwenden, sondern die Barhufe so bearbeiten zu lassen, dass die Verbiegung der Hufwände durch den Druck aufgehalten werden kann. (ebd.: 70)

4. zu weite Hufe

Besonders bei flachen und platten Hufen ist eine vernünftige und äußerst konsequente Hufbearbeitung ausschlaggebend, damit das Pferd keine Hufrehe entwickelt. Denn die Hufwände eines solchen Hufs sind sehr schräg und somit leicht durch den Bodengegendruck verformbar. (ebd.:71)

5. chronische Hufrehe-Hufe

Hufrehe-gefährdet sind trauriger weise die Hufe, die bereits mehrere Hufrehe-Schübe erlitten hatten und anschließend nicht vernünftig behandelt bzw. bearbeitet wurden. Diese Hufe nennt man auch „chronische Rehehufe“. Denn nach jedem Hufrehe-Schub finden Veränderungen am Huf statt. Wenn diese nicht konsequent und in sehr kurzen zeitlichen Abständen korrigiert werden, verformt sich der Huf nachhaltig. Und „verbleiben die Hufe in dieser nicht reparierten Situation, sind weitere Reheschübe meist nicht zu vermeiden. Darum ist bei einer Hufrehe-Erkrankung eines oberstes Gesetz: Im und nach einem akuten Hufrehe-Schub sind die Hufe zu polstern, zu schützen und in kurzen Abständen fachgerecht zu bearbeiten!

Quellen / verwendete Literatur:

  • Bender, Ingolf (2000): Praxishandbuch Pferdefütterung. Stuttgart: Kosmos Verlag.
  • Blobel, Karl (2010):Telefoninterview mit Dr. Karl Blobel, Tierarzt in Ahrensburg, am 18. Mai 2011
  • Bührer-Lucke, Gisa (2010): Expedition Pferdekörper. Stuttgart: Kosmos Verlag.
  • Meyer, Helmut und Coenen, Manfred (2002): Pferdefütterung. 4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Berlin: Parey Buchverlag.
  • Rasch, Konstanze (2010) : Diagnose Hufrehe. Stuttgart:  Müller Rüschlikon
  • Schmidt, Romo und Häusler-Naumburger, Ulrike und Dübbert, Thomas (2002): Hufrehe. Vermeidung – Früherkennung – Heilung; Cham: Müller Rüschlikon Verlag
  • The Laminitis Trust: http://www.laminitis.org/
  • Vervuert, Ingrid (2010): Telefoninterview mit Dr. Ingrid Vervuert, Institut für Tierernährung, Ernährungsschäden und Diäthetik der Veterinärmedizinischen Universität Leipzig am 19. Mai 2011.
  • Eigene Erfahrungen, Erfahrungen anderer Pferdehalter
  • Fritz, Christina (2012): Pferde fit füttern: Wie ich mein Pferd artgerecht ernähre. Schwarzenbek: Cadmos Verlag