Weil wir finden, dass viel zu viele Hufrehe-Pferde stumm leiden, haben wir diese Hufrehe-Infoseite erstellt. Hier möchten wir Pferdehaltern, deren Pferd an Hufrehe erkrankt ist, Anregungen, Impulse und ein bisschen leicht verständliches Wissen vermitteln, das wir aus verschiedensten Quellen (s.u.) zusammengetragen haben. Dennoch: lassen Sie sich bitte immer von einem für Hufrehe-Pferde kompetenten Tierarzt beraten und bleiben Sie stets kritisch. Die veterinärmedizinische Fachmeinung und Beurteilung können und wollen wir nicht ersetzen!

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Hufrehe - eine Zivilisationskrankheit?

Viele Hufrehe-Erkrankungen sind den sogenannten Zivilisationskrankheiten zuzurechnen. Denn in freier Natur kommt diese Erkrankung eher selten vor – unter domestizierten Pferden & Ponys unserer Hemisphäre dagegen ist die Hufrehe einer der häufigsten Erkrankungen bei Pferden und Ponys überhaupt.

Zivilisationskrankheit deswegen, weil meist nicht artgerechte Haltung, Fütterung und Bewegung / bzw. Hufbelastung ursächlich sind. So ist die Hufrehe einer DER Warnhinweise, dass unsere Art Pferde zu halten und zu füttern in den meisten Teilen Deutschlands nicht artgerecht ist. Hiervor dürfen wir nicht länger die Augen verschließen. Jeder von uns muss Verantwortung übernehmen: Wer einen eigenen Stall hat oder die Pferde hinter dem Haus hält, wird durch die steigende Zahl der Hufrehefälle daran erinnert, wie wichtig es ist, das richtige Gras zu sähen und zum richtigen Zeitpunkt zu mähen, und auch die sonstige Haltung & Fütterung sowie das Weidemanagement in Bezug auf Giftpflanzen und Dünger zu überdenken. Aber auch die Einsteller von Pferdepensionsbetrieben sind angehalten, sich kundig zu machen und von den Stallbetreibern immer wieder artgerechtes Futter, artgerechte Weiden und Haltungsbedingungen zu fordern – auch wenn es unbequem ist. Denn je weniger Einsteller bereit sind, viel Geld für nicht-artgerechte Bedingungen zu zahlen, desto flächendeckender werden sich die Bedingungen für Pferde verbessern.

Und das sollte doch unser Ziel sein!
Das Leben für unsere domestizierten Pferde etwas besser zu machen. :-)

Hufrehe - auch eine Folge von Vergiftungen & huforthopädischen Problemen

Natürlich ist Hufrehe nicht immer eine Folge falscher Haltung / Fütterung und ungünstiger Bedingungen für den Huf, sondern kann auch andere Ursachen haben wie z.B. eine Vergiftung (durch Giftpflanzen, Medikamente, Verbleiben von Plazenta-Teilen im Leib bei einer Geburt, etc), eine Verletzung des Hufes / der Huflederhaut, genetische Fehlbildungen usw. Diese Ursachen sind leider nicht immer zu verhindern bzw. vorzubeugen.

Dennoch sind diese Formen der Hufrehe eher selten im Vergleich zur Futterrehe. Denn noch immer sind viele Weiden in Deutschland typische „Kuhweiden“ mit Hochenergie-Gras, welches dazu geschaffen wurde die Milchleistung der Kühe zu steigern. Als von Landwirtschaft auf Pferdehaltung umgestellt wurde, hat man sich nicht viele Gedanken darüber gemacht, wo Pferde ursprünglich herkommen (karge Steppe) und auf welches Futter ihr Verdauungssystem spezialisiert ist (rohfaserreich, energiearm). Sondern man hat einfach die Kuhweiden genommen und Pferde drauf gestellt. So paradox es ist, als die Haltung für Pferde vor allem aus Boxenhaltung bestand, fiel das Gras als Krankheit erzeugender Faktor noch gar nicht so sehr ins Gewicht (natürlich erkrankten die Pferde ebenso aufgrund der nicht-artgerechten Haltung – aber eben an anderen Erkrankungen). Als den Menschen aber dämmerte, dass 23 Stunden Stehen in einer 3x3 Meter Box für ein Lauftier wie das Pferd nicht ganz das Richtige sein dürfte und die Ära des Offenstalls besonders im Freizeitreiterbereich begann, begann auch die „Ära“ der Hufrehe.  Denn 24 Stunden auf Weiden, die bereits nach 30 Minuten den Tages-Energiebedarf des Pferdes decken, führten flächendeckend zu Übergewicht bei Pferden und Ponys und damit auch zur Hufrehe. Gerade die genügsamen Robustrassen, die tragischer weise besonders gern im Offenstall gehalten werden, sind besonders häufig betroffen.

Leider ist vielen Pferde- und Ponyhaltern lange nicht bewusst gewesen, wie schädlich Übergewicht ist und wie sie es erkennen können – denn nicht immer ist nur ein dicker Bauch ein Hinweis auf Übergewicht. Das schädliche Fett befindet sich sogar nicht zwingend am Bauch, sondern am Halsansatz, hinter der Schulter, am Mähnenkamm, am Schweifansatz etc. Und wo wurde die Idee einer artgerechten Haltung wie der Offenstallhaltung leider meist zu einer nicht-artgerechten Haltungsform, die viele Pferde und Ponys schädigt. Das heißt natürlich nicht, dass wir zur Boxenhaltung zurück sollten! Das heißt aber, dass alle Offenställe nur dann wirklich artgerecht sind, wenn sie auf steppengrasähnlichen Wiesen errichtet werden. Der Offenstall ist also nicht per se eine gute Haltungsform, sondern  nur, wenn sie wirklich ganzheitlich zu Ende gedacht wird und Grundlage das Wissen über die Natur des Pferdes ist.

Hufrehe-Hilfe finden

Viele Pferdehalter fühlen sich mit der Diagnose Hufrehe allein gelassen und bedürfen Hilfe zum Umgang mit der Krankheit. Erste Hilfe sollte auf jeden Fall der Tierarzt leisten. Nur er kann die Diagnose stellen und vor allem herausfinden, wie groß die Schäden bereits sind, denn davon hängt das weitere Vorgehen erheblich ab: Wie lange zum Beispiel Boxenruhe gehalten werden und wie schnell wieder antrainiert werden kann, hängt davon ab, wie groß der Schaden ist. Denn wer das nicht weiß und zu früh wieder anfängt, riskiert dauerhafte Schäden. 

Parallel ist Wissen die zweite Hilfe, die sich Besitzer von Hufrehe-Pferden unbedingt suchen sollten. Denn wer versteht, was genau und warum im Huf passier und welche Umstände dazu geführt haben, kann sofort effektiv unterstützen und in Zukunft vor allem vorbeugen, damit dies nicht wieder geschieht. 

Weiterhin kann die Naturheilkunde Ihnen großartige Hilfe leisten - sowohl parallel zur tierärztlichen Behandlung als auch und vor allem in der Nachsorge und der Prophylaxe. Die Pflanzenheilkunde steht unserer Erfahrung nach an erster Stelle der naturheilkundlichen Möglichkeiten, die Sie haben, da Pferde als Pflanzenfresser besonders gut eingestellt sind auf diese Art der Behandlung. Parallel kann Homöopathie sinnvoll sein, ebenso wie Blutegel. 

Das A und O einer guten Hufrehe-Hilfe ist aber auch eine fachgerechte Hufbearbeitung durch einen Hufpfleger oder Hufschmied. Wichtig ist, Jemanden zu finden, der sich gut mit Hufrehe auskennt. 

Möglichkeiten der Hufrehe Behandlung im Überblick

  • Polsterverband (Tierarzt)
  • Entzündungshemmer (Tierarzt & Pflanzenheilkunde)
  • Blutegel / Aderlass (Tierarzt / Tierheilpraktiker)
  • Kühlung (Pferdebesitzer)
  • Boxenruhe
  • Umstellung / Anpassung der Fütterung
  • Ursachenforschung / Ursachen abstellen soweit möglich
  • Hufbearbeitung / Rehebeschlag (Schmied / Hufpfleger)
  • Huforthopädische Maßnahmen (spezialisierter Tierarzt)
  • Ausleitung von Giftstoffen (Pflanzenheilkunde)
  • Durchblutungförderung im Huf (Pflanzenheilkunde)
  • Feinstoffliche Anregung zur Heilung (Homöopathie, Schüssler Salze)
  • Stärkung des Kreislaufs und ganzen Organismus' (Pflanzenheilkunde)

 

Wer kann helfen im Hufrehe-Fall?

Wie schon oben erwähnt, sollte ein guter Tierarzt der erste Ansprechpartner sein im Hufrehe-Fall. Im Anschluss empfehlen wir Ihnen, sich je nach Gebiet entsprechende Experten zu suchen. Das heißt: Einen Experten in Sachen Fütterung, einen Experten in Sachen Pflanzenheilkunde, einen kompetenten Pferdehomöopathen oder spezialisierten Tierheilpraktiker etc.

Wichtig ist bei allen Experten: Sie müssen auf dem neuesten Stand der Forschung sein, Ursachenforschung betreiben und spezialisiert sein. (Wer eine ewig lange Liste an Dienstleistungen anbietet, ist im einzelnen Fachgebiet nicht unbedingt ein Experte.) Vorsicht vor "gutgemeinten Tipps und Ratschlägen" von Stallkameraden oder Fachfremden, in Internetforen und von Futtermittelherstellern. Hinterfragen Sie einfach. Stellen Sie den Experten Fragen wie "Was passiert genau bei einer Hufrehe?", "Was sind die Ursachen?", "Was ist neuester Stand der Forschung in Sachen Hufrehe?" usw. Die Antworten können Ihnen in Kombination mit angelesenem, hochwertigen Wissen hoffentlich einen Hinweis darauf geben, wen Sie da vor sich haben und ob Sie ihm oder ihr vertrauen können. Schließlich geht es ja nicht um irgendwen, sondern um Ihr Pferd ;) :)

Wir wünschen Ihrem Pferd oder Pony schnelle, tiefgreifende und nachhaltige Genesung! :)

Quellen / verwendete Literatur:

  • Bender, Ingolf (2000): Praxishandbuch Pferdefütterung. Stuttgart: Kosmos Verlag.
  • Blobel, Karl (2010):Telefoninterview mit Dr. Karl Blobel, Tierarzt in Ahrensburg, am 18. Mai 2011
  • Bührer-Lucke, Gisa (2010): Expedition Pferdekörper. Stuttgart: Kosmos Verlag.
  • Gösmeier, Ina und Heüveldop, Sabine (2007): Pferde gesund und vital durch Homöopathie. Stuttgart: Müller Rüschlikon Verlag.
  • Meyer, Helmut und Coenen, Manfred (2002): Pferdefütterung. 4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Berlin: Parey Buchverlag.
  • Rasch, Konstanze (2010) : Diagnose Hufrehe. Stuttgart:  Müller Rüschlikon
  • Schmidt, Romo und Häusler-Naumburger, Ulrike und Dübbert, Thomas (2002): Hufrehe. Vermeidung – Früherkennung – Heilung; Cham: Müller Rüschlikon Verlag
  • The Laminitis Trust: http://www.laminitis.org/
  • Vervuert, Ingrid (2010): Telefoninterview mit Dr. Ingrid Vervuert, Institut für Tierernährung, Ernährungsschäden und Diäthetik der Veterinärmedizinischen Universität Leipzig am 19. Mai 2011.
  • Eigene Erfahrungen, Erfahrungen anderer Pferdehalter